Ratgeber zum Kauf einer Daunenjacke

by Lisa

Daunen oder synthetische Isolierung?

Was du beim kauf einer Daunenjacke beachten solltestDie erste Frage, die sich beim Kauf einer wärmeisolierten Jacke stellt, ist die nach Daunenfüllung oder synthetischer Isolierung. Für ihr Gewicht sind Daunen deutlich wärmer und lassen sich besser komprimieren – werden sie allerdings nass, so verlieren sie ihre Bauschkraft und wärmen auch nicht mehr. Synthetisch wärmeisolierte Jacken sind bei ähnlicher Dicke und Kälteresistenz deutlich schwerer und lassen sich nicht so gut zusammenpacken, behalten aber ihre isolierenden Eigenschaften und damit ihre Kälteresistenz sogar dann, wenn die Isolierung nass wird.

Daunen halten länger und sind deutlich atmungsaktiver als synthetische Isolierungen. Eine gewöhnliche synthetische Jacke wird nach 5 bis 7 Jahren den größten Teil ihrer Kälteresistenz verloren haben, je nach Abnutzung. Eine gleich gepflegte Daunenjacke dagegen bleibt dir gerne 10 bis 20 Jahre erhalten. Komprimierte Daunen zeigen auch eine höhere Elastizität als synthetische Isolierungen, gewinnen also nach dem Auspacken schneller wieder ihre ursprüngliche Form zurück. Allerdings sind sie für gewöhnlich auch teurer.

Synthetische Jacken sind widerstandsfähiger gegen Abrieb. Wenn du in deiner synthetischen, bauschigen Jacke diese letzte steile Steigung hinaufgeklettert bist und dabei ein paar Löcher in die Jacke gerissen hast, ist das nicht weiter schlimm. Wenn du deine Daunenjacke durchlöcherst, fällt die ganze Füllung raus.

Daunen-Fillpower

Die Fillpower gehört zu den am häufigsten missverstanden Dingen einer Daunenjacke. Liest du 600, 670, 800, usw., so beziehen sich diese Zahlen auf die Qualität der Daunenfüllung. Es handelt sich bei dieser Zahl um die Kubik-Inches, die von einer Unze Daunen ausgefüllt werden. Beispielsweise kommt eine Unze 700er Fillpower auf 700 Kubik-Inches. Hast du also drei Unzen 700er Füllung und drei Unzen 600er Füllung, so ist die 700er Füllung wärmer. Allerdings könnte beispielsweise eine Jacke mit 10 Unzen 800er Daunenfüllung ähnlich warm sein, wie eine Jacke mit 14 Unzen 600er Füllung. Die 800er Daunenfüllung mag also genauso warm sein, ist allerdings leichter und besser komprimierbar, weil sie weniger Daunen enthält.

Kälteresistenz

Intuitiv sollte man denken, eine dickere Jacke ist auch wärmer. Bevor du allerdings die dickste Jacke kaufst, die du nur finden kannst, überlege dir, wofür du sie brauchst. Willst du eine Daunenjacke für ausgedehntes Alpinklettern oder Rucksackwanderungen haben, wäre eine leichte und komprimierbare Jacke nicht schlecht – so wie der Patagonia Down Sweater, die MontBell Alpine Light Parka, North Face Catalyst oder die Mountain Hardwear Nitrous. Brauchst du allerdings eine Daunenjacke, die du im Winter in der Stadt trägst und auf einen gelegentlichen Campingtrip mitnehmen kannst, so sind einige dieser Leichtgewichte vielleicht nicht warm oder robust genug. In diesem Fall könntest du dich für die North Face Aconcagua und Nuptse Daunenjacke interessieren, die etwas günstiger sind und sich besser für den rauen Alltagsgebrauch eignen. Suchst du eine möglichst warme Jacke für Bergwanderungen und extreme Verhältnisse, kauf dir die Mountain Hardwear Sub Zero SL, deren Kälteresistenz und Wasserfestigkeit dich in praktisch jedem Wetter schützen kann.

Kompressibilität und Verstaubarkeit

Einer der größten Vorteile einer Daunenjacke ist ihre Kompressibilität, das heißt, all diese Jacken (außer einer) passen also entweder in eine Tasche oder einen Stopfsack. Selbst wenn du für gewöhnlich nicht in die Verlegenheit kommst, eine Jacke in sich selbst zu verstauen – komprimierbare Daunenjacken können es jedenfalls. Die North Face Catalyst, Nuptse und Aconcagua Daunenjacke, sowie der Patagonia Down Sweater passen jeweils in eine ihrer eigenen Seiten- oder Innentaschen und sind mit einer Karabinerclip-Schlaufe versehen. Das ist ausgesprochen bequem, denn du läufst nicht Gefahr, einen separaten Stausack irgendwo zu verlieren. Wenn dir allerdings das Gewicht deiner Ausrüstung am Herzen liegt, bedenke, dass dieses Feature eben ein bisschen Gewicht hinzufügt. Der Vorteil an einem separaten Stopfsack – wie bei der Mountain Hardwear Nitrous oder der MontBell Alpine Light – liegt darin, dass du das Extragewicht des Stopfsacks nicht auf die Wanderung mitnehmen musst und ihn genau dann zur Aufbewahrung nutzen kannst, wenn du ihn auch wirklich brauchst. Wirf mal einen Blick auf das Foto, das diesem Kauf-Ratgeber beigefügt ist, um die komprimierten Volumina der einzelnen Jacken miteinander zu vergleichen. Die Nitrous erweist sich als das kleinste Paket, während die Nuptse- und Aconcagua-Jacken den meisten Platz einnehmen.

Kapuze oder nicht?

Für viele Leute ist es eine Frage der persönlichen Vorliebe, ob sie gerne Kapuzen an ihren Daunenjacken hätten oder nicht. Trägst du deine Jacke als mittlere Schicht, kann eine Kapuze unter der äußersten Schicht – die meist schon eine Kapuze hat – sehr sperrig und unbequem sein. Schneit es, ohne dass du die Kapuze aufhast, so kann sich natürlich Schnee in der Kapuze sammeln, der sich dann über deinen Rücken entlädt, sobald du sie aufsetzt. Generell aber halten dich Kapuzen wärmer, besonders bei kaltem Wind. Die meisten Daunenjacken in diesem Review können sowohl mit als auch ohne Kapuze gekauft werden, wobei die Optionen mit Kapuze etwas teurer sind. Die Ausnahmen bilden hier die North Face Nuptse und Aconcagua Daunenjacken, die keine Variante mit Kapuze anbieten. Die Mountain Hardwear Sub Zero hat eine abnehmbare Kapuze und vereint damit beide Optionen in einer Daunenjacke.

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